Mit einem blauen Auge davongekommen

4. Runde Landesklasse Nord

SC Fulda II                    SK Bad Sooden-Allendorf I

1. Huss, Rolf                   Fiedler, Ralf              1/2 : 1/2       

2. Fritz, Marius                Wernersson, Jonathan   1 : 0

3. Kersting, Martin          Rubruck, Eberhard    1/2 : 1/2

4. Kisyov, Vladimir         Fischer, Andreas          1 : 0 

5. Janusic, Josip               Hermann, Albert           – : +

6. Unger, Thomas            Jung, Michael               1 : 0

7. Maksimovic, Milos     Bohmert, Egon           1/2 : 1/2

8. Frederkindt, Alexander Phieler, Manuel           0 : 1               

                                                                         4 1/2 : 3 1/2

Mit einer unangenehmen Überraschung begann unser Heimspiel gegen die Schachfreunde von Bad Sooden-Allendorf, denn nur wenige Minuten vor Wettkampfbeginn erfuhr der Mannschaftsführer, dass ganz kurzfristig ein Stammspieler von uns ausgefallen war, sodass wir nur zu siebt antraten und unsere Gäste gleich mit 1 : 0 in Führung gingen. Beide Teams mussten drei Reservespieler einsetzen. Dennoch sah es zunächst ganz gut aus für Fulda. Marius (Brett 2 mit Weiß) widerlegte eindrucksvoll die ungenaue Eröffnungsbehandlung seines Gegners, spielte wie die Feuerwehr und hatte nach eineinhalb Stunden den Sieg unter Dach und Fach und den Ausgleich hergestellt. Auch die anderen Partien standen für uns gut oder zumindest ausgeglichen. Edelresevist Thomas (Brett 6 mit Weiß) überspielte bei seinem ersten Saisoneinsatz seinen Gegner aus der Eröffnung heraus, doch der gegnerische Mannschaftsführer leistete hartnäckig Widerstand. Milos (Brett 7 mit Schwarz) spielte – ebenfalls bei seinem ersten Einsatz – eine scharfe und komplizierte Eröffnung und stand chancenreich. Gegen 16.30 Uhr hatte sich jedoch der Pulverdampf auf seinem Brett verzogen und die Gegner einigten sich in ausgeglichener Stellung auf remis. Eine halbe Stunde später folgte Martin (Brett 3 mit Schwarz) mit demselben Ergebnis. Sein Gegner hatte sich supersolide aufgebaut. Der Fuldaer Mannschaftsführer versuchte zwar, das Spiel kompliziert zu halten, verbrauchte aber viel Zeit und erreichte letztlich nichts. Für Spannung sorgte zwischenzeitlich Vladimir (Brett 4 mit Weiß). Er hatte eine starke Initiative und opferte flott einen Springer – in der Meinung, den Gegner matt zu setzen. Doch seine Kombination hatte ein Loch, Vladimir griff fortan mit einer Figur weniger an und stand zeitweise auf Verlust. Um 17.20 Uhr brachte uns Thomas in Führung, er hatte eine Qualität mehr und eine gewonnene Stellung, sodass sein Gegner schließlich in hoffnungsloser Position die Waffen streckte. Um 17.35 Uhr baute Vladimir unsere Führung aus. Sein Gegner hatte sich in den Komplikationen nicht optimal verteidigt und ein weiteres Turmopfer übersehen, wonach Andreas Fischer mit seinem König über das Brett bis e4 lief und wieder zurück zum schwarzen Königsflügel, wo das Matt nur unter Damenopfer zu vermeiden gewesen wäre. Somit brauchten wir nur noch ein Remis zum Mannschaftserfolg. Doch die beiden noch laufenden Partien von Alexander (Brett 8 mit Weiß) und von Rolf (Brett 1 mit Schwarz) sahen inzwischen schlechter bzw. unklar aus, beide hatten einen Bauern weniger. Rolfs Stellung war aber kompliziert, zwei Damen und vier Türme sowie jeweils ein ungleichfarbiger Läufer waren noch auf dem Brett, zudem plagte eine hochgradige Zeitnot seinen Gegner. Rolf vermied geschickt Vereinfachungen und spielte auf Königsangriff, sodass sich Ralf Fiedler mit dem Spatz in der Hand begnügte, ein hohes Risiko vermied und Remis machte. Somit war unser Mannschaftssieg gesichert! Mehr drin war in der Partie von Alexander. Er hatte aus der Eröffnung heraus eine leichte Initiative, die er aber nicht nutzen konnte. Als die Kiebitze schon mit einem Remis im Schwerfigurenendspiel rechneten, spielte der Fuldaer etwas zu sorglos, sodass er einen Bauern und in der Folge auch die Partie verlor. Alles in allem sind wir noch mal mit einem blauen Auge davongekommen!

Martin Kersting

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